Der Malaysia-Airlines-Flug 370 (Flugnummern MH370 und via Codesharing mit China Southern Airlines CZ748) war ein internationaler Linienflug von Kuala Lumpur nach Peking, bei dem eine Boeing 777 der Malaysia Airlines am 8. März 2014 um 1:21 Uhr Ortszeit aus der Überwachung der Flugverkehrskontrolle des Subang Airports verschwand.
Nachdem die Behörden zunächst von einem Flugzeugabsturz im Golf von Thailand ausgegangen waren, wurde im Verlauf der folgenden Tage bekannt, dass das Flugzeug offenbar den Kurs gewechselt und bis zu sieben Stunden nach seinem Verschwinden aus der zivilen Luftraumüberwachung automatische Signale an einen Satelliten gesendet hatte, bis diese anscheinend im südlichen Indischen Ozean geendet hätten. Dabei war die Satellitenverbindung zeitweise unterbrochen, etwa eine Stunde nach dem Verschwinden loggte sich das Flugzeug jedoch wieder in die Bodenstation ein. Die Flugunfallermittler gehen davon aus, dass das Flugzeug von einer Person an Bord vom Kurs abgebracht, im anschließenden Flugverlauf die Richtung mehrfach geändert und zuvor die Kommunikationssysteme ausgeschaltet wurden. Trotz der teuersten Suchaktion in der Geschichte der Luftfahrt wurde der Flugschreiber bisher nicht gefunden. Erst durch einen Zufallsfund am 29. Juli 2015 auf der Insel La Réunion konnte am 5. August 2015 ein erstes Trümmerteil als Teil von MH370 bestätigt werden.
Zahlreiche Staaten beteiligten sich an der Suche, die sich zunächst auf die an Malaysia angrenzenden Gewässer sowie ab dem 17. März auf den südlichen Indischen Ozean konzentrierte. Seitdem koordiniert Australien die Suche nach dem verschollenen Flugzeug. Bis zum 28. April 2014 wurden 4,5 Millionen km² Meeresoberfläche abgesucht, bevor die Suche nach treibenden Trümmern wegen mittlerweile zu geringer Erfolgsaussichten eingestellt wurde. Vom 21. Mai bis 5. November 2014 wurde ein durch die Satelliten- und Radardaten berechnetes Seegebiet von 150.000 km² kartographiert, um eine umfangreiche Tiefseesuche nach dem Wrack durch Sonar und Unterwasserfahrzeuge vorzubereiten. Diese Tiefseesuche begann am 6. Oktober 2014 und soll voraussichtlich im September oder Oktober 2016 vorerst eingestellt werden.
Flug MH370 verschwand vor 879 Tagen. Zwar sind einige verschollene Verkehrsflugzeuge bis heute nicht gefunden worden, doch galt ein Großraumjet, mit dem eine Fluggesellschaft zum Unglückszeitpunkt Passagiere beförderte, nie zuvor so lange als verschollen. Vom Zeitpunkt des Verschwindens bis zum zufälligen Auffinden des ersten Trümmerteils vergingen 508 Tage. Die bis dahin historisch längste Suche bis zum Auffinden der ersten Trümmerteile eines Passagierjets dauerte zehn Tage bei dem 2007 verunglückten Adam-Air-Flug 574. Im Fall des 2009 verunglückten Air-France-Fluges 447 wurden fünf Tage nach dem Absturz erste Trümmer und menschliche Überreste gesichtet.
Für Malaysia Airlines war der Vorfall das bis dahin schwerste Unglück, ehe vier Monate später der Abschuss von Malaysia-Airlines-Flug 17 über der Ukraine noch mehr Menschenleben kostete. Es wurde bislang keine offizielle Ursache für das Verschwinden des Fluges MH370 genannt. Es gilt als eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte.