Holy Night
A Christmas Tale 2
Er betrat zusammen mit seinen Eltern das Einkaufszentrum. Rund um sie herum wimmelte es nur so von hektischen Menschen in dicke Winterkleider eingepackt und Taschen voller Geschenke nach draussen tragend. Weihnachtslieder summten durch die Lautsprecher und alles war festlich glitzernd und farbig leuchtend dekoriert.
Tim entdeckt den Weihnachtsmann in der Nähe und bittet seine Eltern, dort warten zu dürfen, bis sie mit dem Einkaufen fertig sind. Sie nicken ihm zu, worauf er sich zum sitzenden Weihnachtsmann begibt, der sich neben seinem prunkvollen Weihnachtsschlitten und sechs stehenden Rentieren befindet.
Tim grüsst ihn:„Hallo Santa Claus.“ „Hallo mein Junge“, erwiderte der Weihnachtsmann, „wie heisst du denn? „Tim.“ „Und wie geht es dir, Tim?“ „Oh, ganz gut. Darf ich mal die Rentiere streicheln?“ „Aber sicher, mach du nur.“ Währenddem er eines der Rentiere zu streicheln began, meinte Tim: „Ich mag deine Rentiere und ich mag Weihnachten. Ich freue mich schon sehr auf meine Geschenke.“ „Das glaube ich dir, Tim. Aber sag mal, kennst du eigentlich die wahre Bedeutung von Weihnachten?“ „Na klar. Wir haben eine geschmückten Tannenbaum zuhause und wenn die Grosselten eingetroffen sind, isst die ganze Familie zusammen und anschliessend dürfen wir unsere Päckchen öffnen.“ „Ja, das ist schön, nicht wahr? Aber weißt du auch, warum wir immer zur selben Zeit Weihnachten jedes Jahr feiern?“ „Nein, warum?“ „Möchtest du es gerne erfahren?“ „Ja.“ „Also gut, dann setz dich zu mir hin und höre mir zu. Ich werde es dir erzählen…
Sehr lange vor unserer Zeit stapfte er mit seinen leichten Sandalen durch den Schnee den Weg entlang zurück zur Höhle. Wie froh er war, dass sie noch einen geschützten Unterschlupf gefunden hatten in der Kälte des Winters. Untergebracht neben Ziegen und Schafen, eingebettet auf viel Heu. Seit vielen Jahren war er Zimmermann. Der Tag kam, an dem er einer besonderen Frau begegnet war. Sie schenkte ihm einen bedeutsam fesselnden Blick, welcher ihn nicht mehr losliess.
Er kehrte immer wieder zu diesem Platz zurück, wenn es die Zeit zu liess und schon bald wurde klar, dass sie diesen Blick nicht jedem schenkte, sondern ihm persönlich galt.
Sie verbrachten immer öfters Zeit zusammen, doch gab es zwischen ihnen keinerlei körperliche Berührungen. Joseph war ein stark gläubiger Mensch und so was kam für ihn frühestens nach einer Heirat in Frage.
Der Prophet verkündete zu dieser Zeit die Botschaft des Herrn, dass eine Jungfrau schwanger sein werde und einen Sohn gebäre, der den Namen Immanuel trage, was bedeutet, Gott ist mit uns.
Da lag sie im Heu der Höhle, als Joseph zu ihr kam und ihr weitere Decken, frische Milch in einem Beutel und etwas zu Essen mitbrachte. Sie war hochschwanger und so lag ihm sehr viel daran, sich gut um sie kümmern, sie zu wärmen, damit sie sich von der längeren Reise auf dem Rücken des Esels erholen konnte. Sie waren zu dieser Reise aus Nazaret in Galiläa aufgebrochen, weil im ganzen Land im Auftrag des Kaisers Augustus erste Steuerlisten erstellt wurden und so alle Bewohner des Reiches in die Dörfer zur Aufzeichnung gehen mussten, aus denen ihre Väter stammten. Bei Joseph war das das Dorf Bethlehem in Judäa, da er aus dem Hause und Geschlecht Davids stammte.
Für Joseph war es sehr wichtig, dass sie baldmöglichst ein richtiges Dach über dem Kopf bekommen würden. Doch bei ihrer Ankunft waren alle Herbergen belegt und nur dank eines grosszügigen Hirten mussten sie nicht unter freiem Himmel schlafen. Er deckte sie zu und sah ein dankbares Glitzern in ihren Augen.
Das gleiche Glitzern wie damals, als er um ihre Hand angehalten hatte und sie sich verlobt hatten. Als sich Maria und Joseph frisch kennen gelernt hatten war sie noch Jungfrau. Viel Zeit verstrich und ihre ältere Schwester Elisabet war bereits im sechsten Monat schwanger, als Maria unerwartet Besuch erhielt in Nazaret vom Engel Gabriel. Er verkündete ihr, dass sie sich nicht fürchten solle, denn sie habe Gottes Gnade gefunden. Sie werde ein Kind empfangen und einen Sohn gebären. Diesem solle sie den Namen Jesus geben. Sie fragte ihn, wie das gehen solle, da sie mit keinem Manne verkehre. Er erwiderte, dass der heilige Geist über sie kommen und sie beschenken werde. Darum werde das Kind auch heilig sein und Sohn Gottes genannt werden. Maria antwortete, dass sie die Dienerin Gottes sei und es so geschehen solle. In den kommenden Monaten geschah es also. Als es nicht mehr länger zu verheimlichen war, dass sie schwanger war und sie Joseph erklärte, dass das Kind nicht von ihm sei, beschloss er im Stillen ihre Verlobung aufzulösen, um sie vor grosser Schande zu bewahren. In einer der darauf folgenden Nächte hatte Joseph dann allerdings einen seltsamen Traum, in dem ihm ein Engel erschien und ihn bat Maria zu ehelichen, da der heilige Geist der Jungfrau ein Kind geschenkt habe und sie den Erlöser in sich trage. Er werde die Menschheit von ihren Sünden befreien. Er erwachte erstaunt und beschloss dem nächtlichen Rat zu folgen und nahm Maria zu seiner Frau.
Es war schon früh dunkel geworden, aber Joseph hatte noch Kerzen auftreiben können, welche ihnen in der Höhle seichtes Licht spendeten und etwas Wärme ausstrahlten. Er gab auf Geheiss ihres gastgebenden Hirten den verschiedenen Tieren Futter, währenddem Maria relativ tief atmete und mit ihren Händen immer wieder über ihren Bauch strich. Sie war Josef sehr dankbar dafür, dass er sie nicht verlassen hatte, auch wenn er wusste, dass das Kind nicht von ihm war. Joseph war es sehr wohl bewusst, dass er der Vater eines sehr aussergewöhnlichen Kindes sein würde. Ihm war eine grosse Ehre zuteil geworden und er verstand es als Zeichen des Himmels und als Dank für seine Treue und seinen festen Glauben an Gott. Es war schon spät in der Nacht, als sie begann immer schwerer zu atmen und Joseph ein Zeichen gab, dass er Hilfe holen solle, denn ihr Kind komme. Es dauerte nicht lange, waren ein paar Bewohner zur Hilfe geeilt und eine Hebamme half ihr das Kind zur Welt zu bringen.
Hirten hielten in der Gegend Nachtwache bei ihren Herden und lagerten dort. Vom Hügel herab erschien ihnen eine leuchtende Gestalt, ein Engel und es wurde hell um sie. Sie hatten so etwas noch nie gesehen und Furcht wuchs in ihnen. Der Engel aber sprach, dass sie sich nicht fürchten sollen, denn er verkünde ihnen eine grosse Freude, die für das ganze Volk sei. Heute sei in der Stadt Davids der Retter geboren worden, der Messias, der Herr. Dies soll ihnen als Zeichen dienen. Sie werden ein Kind an einer Stelle finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Sie werden es erkennen. Plötzlich gesellte sich zum Engel ein grosses himmlisches Heer, welches Gott lobte und den Menschen Frieden auf Erde verheisste.
Die Hirten machten sich auf den Weg und trafen schon bald in Bethlehem auf eine ungewöhnliche Stelle leicht ausserhalb des Dorfes, über der ein Stern besonders kräftig leuchtete und ein Neugeborenes in einer Krippe lag, im Beisein seiner Eltern Maria, Joseph und weiteren Anwesenden. Die Hirten erzählten von ihrem Erlebnis mit den Engeln. Sie wurden diese Nacht Zeugen eines aussergewöhnlichen Ereignisses, eines Augenblicks der in die Geschichte der Menschheit eingehen würde.
Die Hirten kehrten anschliessend zurück zu ihren Herden, um dort zu Gott zu beten, ihn zu preisen und zu loben und zu danken für das, was sie erlebt hatten. Es würde die Welt für immer grundsätzlich verändern. Jahr für Jahr sollte diesem Ereignis angedacht werden, auf immer und ewig. Die Prophezeiungen sind wahr geworden…
Dies ist die
Geweihte Nacht
…und bis heute finden Familien an diesem einen Tag, dem 25.12. zusammen, um zu feiern, auf der ganzen Welt.
Doch noch lange nicht mehr allen ist die wahre Bedeutung dieses Tages wirklich bewusst. Der sogenannten Weihnacht.
Holy Night
A Christmas Tale
Holy Night
Copyright © 2011 (24.12.11) by Chris Etterlen